Nervenkitzel im Abstiegskampf für TVM-Tischtennis-Team

Bericht zum Tischtennis-Saisonfinale
Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag der Saison war nicht nur für unsere TVM-Tischtennis-Abteilung an Spannung kaum zu überbieten.
Das Team des TVM-Tischtennis konnte zwar mit 2 Punkten Vorsprung in das Fernduell gegen den TSV Altenstadt II starten, doch war klar, dass dieser Vorsprung trügerisch war. Während Altenstadt auf den bereits als Absteiger feststehenden FC Memmingen II traf, hatten die Spieler des TV Memmingen mit dem Tabellendritten aus Tiefenbach eine ungleich schwerere Aufgabe vor sich. Spannung war also vorprogrammiert.
Dabei sah die Tabellensituation im Februar für den TV Memmingen noch vielversprechend aus. Nach dem Sieg im Heimspiel gegen den TSV Kellmünz konnte man sich auch zu Hause gegen des TSV Trunkelsberg II für die Niederlage zu Saisonbeginn revanchieren. In einem ausgeglichenen Spiel gelang es ausgerechnet das obere Paarkreuz des Gegners, das vorher als stärker eingeschätzte worden ist, mit 3:1 zu schlagen. Da man die Doppel und das untere Paarkreuz ausgeglichen halten konnte, reichte dies für einen 6:4 Sieg, mit dem man auch den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle herstellen konnte.
Doch damit begann die Pechsträhne für die Spieler des TV Memmingen. Vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Altenstadt, bei dem man mit einem Sieg den Klassenerhalt hätte klar machen können, ist das Team des TVM von einer Krankheitswelle niedergestreckt worden. In Folge eines gescheiterten Versuchs einer Spielverlegung musste das Spiel mit einer stark geschwächten Mannschaft bestritten werden, in der sogar ein stark angeschlagener Spieler antreten musste. In der Folge musste man das Auswärtsspiel mit 3:7 abgeben, wobei dieses Ergebnis andeutet, was mit einem Stammspieler mehr drin gewesen wäre.
Die nächste Chance für den Klassenerhalt wartete im darauffolgenden Spiel gegen Günztal IV. Zwar konnte man wieder auf die zuvor erkrankten Spieler zurückgreifen, doch die Ausfallzeiten und die fehlende Spielpraxis über mehrere Wochen hinweg offenbarten sich schnell als große Hypothek. Zudem tat sich das Team mit den Spielbedingungen in der Turnhalle in Markt Rettenbach sehr schwer. Eine verhältnismäßig dunkle Beleuchtung und ein ungewöhnlich stumpfer, rutschiger Boden sorgten in Verbindung mit stumpfen, wenig schnitt annehmenden Bällen dafür, dass die Spieler aus Memmingen sich sehr schwer taten. Nachdem in den einzelnen Matches zumindest gefühlt jeder Big-Point gegen den TVM fiel, musste man sich mit 2:8 geschlagen geben und war nun wieder mitten im Abstiegskampf gefangen.
Mit Blick auf das Restprogramm der Abstiegskandidaten konnte man feststellen, dass Günztal durch den Sieg im Prinzip gerettet war und es auf einen Dreikampf zwischen dem TV Memmingen, dem FC Memmingen II, der durch Abgänge in der Winterpause bedingt überhaupt nicht mehr in Tritt kam und dem TSV Altenstadt II hinauslief. Letztere Zeigten sich durch den Sieg gegen den TV Memmingen neu motiviert und sicherten sich 3 von 4 mögliche Punkten aus den folgenden Spielen. Zwar hatte die Mannschaft des TV Memmingen das schwerere Restprogramm mit den Top 3 der Liga, aber auch einen Vorsprung von 2 Punkten und das direkte Duell gegen den FC Memmingen, die selbst noch Altenstadt empfingen.
Im letzten Heimspiel der Saison empfing der TVM den diesjährigen Meister aus Steinheim. Obwohl man als Außenseiter in das Spiel startete, zeigte sich schnell, dass eine Sensation möglich war, indem man beide Doppel für sich entscheiden konnte. Die beiden folgenden Spiele im oberen Paarkreuz waren hart umkämpft. In beiden Matches war der Sieg bereits zum Greifen nah, konnten jedoch jeweils unglücklich nicht ins Ziel gebracht werden. Auch die folgenden Matches waren hart umkämpft und teilweise leider auch von strittigen Schiedsrichterentscheidungen geprägt. Tragischer Weise konnte man sich für den Kampf nicht belohnen und scheiterte mit 4:6 denkbar knapp am Meister. Um das Pech an diesem Spieltag abzurunden sicherte sich Altenstadt einen Sieg gegen den Tabellendritten Tiefenbach, der in Unterzahl und nur mit 2 Stammspielern angereist war.
Somit war klar, dass eine Niederlage gegen den FC Memmingen im anstehenden Spiel den Abstieg bedeuten würde. Mit entsprechend hohen Erwartungshaltungen ging man als Favorit in dieses „KO“-Spiel. Trotz eines nervösen Beginns konnte der TV Memmingen beide Doppel für sich entscheiden. Da man auch das untere Paarkreuz komplett im Griff hatte konnten auch die beiden knappen 5-Satz-Niederlagen im oberen Paarkreuz am Sieg des TV Memmingen mit 7:3 nichts mehr ändern. Der FC Memmingen war damit jedoch faktisch abgestiegen und es war fraglich ob von dieser Seite noch Schützenhilfe gegen Altenstadt zu erwarten wäre.
Da man mit einem Sieg von Altenstadt rechnen musste, die nur noch dieses eine Spiel vor sich hatten hieß es für den TV Memmingen Tischtennis: Entweder einen Überraschungspunkt herausspielen, oder das zu diesem Zeitpunkt bessere Spielverhältnis verteidigen. Jedoch hatte man mit dem SV Dettingen die stärkste Mannschaft der Rückrunde vor der Brust. Schnell musste man sich eingestehen, dass in dieser Begegnung nur Schadensbegrenzung möglich war, da Dettingen in Bestbesetzung antrat und klar stärker war. Glücklicherweise konnten Rauter und Samberger wenigstens zwei Matches gewinnen. Durch das 2:8 war der Vorsprung zwar merklich geschmolzen, doch konnte man rechnerisch mit 4 gewonnen Matches am letzten Spieltag gegen Tiefenbach den Klassenerhalt aus eigener Kraft unabhängig vom Parallelspiel FC Memmingen gegen Altenstadt schaffen.
Da beide Spiele am letzten Spieltag über das Online Live-Scoring erfasst wurden, wusste man immer Bescheid, was im anderen Spiel passierte. Das etwas früher gestartete Parallelspiel von Altenstadt gab den Spielern des TV Memmingen wenig Hoffnung auf Schützenhilfe, da der FC Memmingen ohne seinen stärksten Spieler antreten musste. Tiefenbach trat als Tabellendritter dagegen in Bestbesetzung gegen den TVM an, der seinerseits mit der nominell besten Aufstellung antrat. In den Doppel versuchten Rauter/Samberger das favorisierte gegnerische Einserdoppel zu überraschen, doch trotz Kampf bis zum Schluss konnten die beiden sich lediglich einen Satz sichern. Auch das andere Doppel Köhler/Weinhart konnte die Erwartungen leider nicht erfüllen und erlitt die erst zweite Niederlage in dieser Spielzeit. Somit mussten die Siege in den Einzelmatches her, da Altenstadt im Parallelspiel beide Doppel gewonnen hatte. Während Köhler gegen den Tiefenbacher Topspieler alles versuchte, blieb er jedoch chancenlos. Rauter kämpfte seinerseits am zweiten Tisch um das erste Spiel des Tages für de TVM. In einem Spiel, das auch durch die Spielweise des Gegners bedingt viele Netzroller und Kantenbälle enthielt, blieb der TV Memmingen auch hier weiter glücklos, denn Rauter verlor in drei Sätzen nach einem kaum wahrnehmbaren Kantenball bei Matchball gegen sich. Jeder Satz endete hier lediglich mit 2 Punkte unterschied. Der erste Lichtblick für den TVM kam aus dem Parallelspiel durch einen Einzelsieg des FC Memmingen, da hierdurch nur noch 3 Siege aus den verbleibenden 6 Matches benötigt wurden.
In seinem ersten Einzel kam Weinhart nach dem verlorenen ersten Satz stark zurück und ging mit 2:1 in Führung. Doch ein Strategiewechsel des Gegners sorgte dafür, dass dieses Match noch mit 2:3 an Tiefenbach ging. Samberger stellte dagegen seine ansteigende Formkurve unter beweis und konnte mit einem kontrollierten souveränen Sieg gegen Tiefenbachs Nummer 4 den ersten Seig für den TV Memmingen einfahren. In dem anstehenden Duell der Spitzenspieler konnte Rauter ähnlich wie zuvor Köhler gegen den Abwehrspezialisten nichts ausrichten. Doch Köhler konnte im Duell der beiden an Nr. 2 gesetzten Spieler das bessere Ende für sich verzeichnen. Wie zuvor bei Rauter, waren auch bei Köhler sämtliche Sätze eng umkämpft, doch das Glück blieb auf Köhlers Seite und er sicherte mit 15:13, 12:10 und 12:10 das Zweite Einzel für den TVM. Zusätzlich musste Altenstadt noch ein weiteres Spiel gegen den FC Memmingen zum 2:8 Endstand abgeben. Dadurch war klar dass der TV Memmingen den Klassenerhalt in der Tasche hatte.
Die Erleichterung uns Freude war den Spielern des TV Memmingen deutlich anzusehen. In den verbleibenden beiden Einzeln setzte sich Samberger erneut souverän mit 3:0 durch und auch Weinhart konnte mit einem 3:1 Erfolg zum 4:6 Endstand einen versöhnlichen Saisonabschluss verzeichnen.
Am Ende landete der TV Memmingen damit auf Platz 8 in der Tabelle. Die punktgleichen Altenstädter mit drei gewonnenen Spielen weniger knapp dahinter.